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21-10-17 Gut, dass wir einander haben

Autor: caspar 17.10.2021

Ein anderer aber, einer seiner Jünger, sprach zu ihm: Herr, erlaube mir, dass ich zuvor hingehe und meinen Vater begrabe. Aber Jesus spricht zu ihm: Folge mir nach und lass die Toten ihre Toten begraben! Matthäus 8,21–22 Ein Jünger (Schüler) von Jesus möchte ihn weiterhin begleiten, bittet aber um einen Kurzurlaub, damit er seinen Vater beerdigen kann. Welchen Grund konnte es geben, diese Bitte zu verweigern? Doch genau das tut Jesus, und seine Bemerkung klingt geradezu sarkastisch. Warum reagiert Jesus so harsch? Zur damaligen Zeit ließen wohlhabende Menschen die Knochen des Verstorbenen ein Jahr nach der Beerdigung ausgraben, um sie noch einmal in einem Felsengrab zu bestatten. Vermutlich hatte dieser Jünger genau das vor. Er wollte damit einer gesellschaftlichen Konvention folgen und den Erwartungen entsprechen, die man an ihn als einen frommen Juden richtete. Doch Jesus hält diese Praxis offenbar für überflüssig – ja mehr noch: Er sieht sie als ein Hindernis an, das seiner Nachfolge im Wege steht. Zweierlei leite ich daraus ab: Zum einen ist die Nachfolge Jesu kein befristeter Lehrgang oder Job, von dem man sich Auszeiten nehmen kann. Sie ist eine Lebensweise. Und sie ist das Wichtigste im Leben eines Jüngers – etwas, das alle anderen Prioritäten übertrifft. Gesellschaftliche Konventionen und Traditionen – seien sie noch so fromm – können einen Gläubigen vom Leben mit Jesus abhalten. Das mag erstaunen. Denn oft vermuten Christen, dass vor allem weltliche Zerstreuungen, der Reiz des Geldes oder selbstsüchtige Lebensziele von einer Beziehung zu Jesus ablenken. Dabei können die Hindernisse auch an ganz anderen Stellen lauern und sogar in ein frommes Gewand gekleidet sein. Erwartungen aus der Gesellschaft und kulturelle oder religiöse Traditionen können einen solchen Druck ausüben, dass wir manchmal zwischen ihnen und der konsequenten Nachfolge Jesu hin und her gerissen sein mögen. Hier zeigt sich wieder einmal der Wert der Gemeinschaft mit anderen Christen, um sich gegenseitig zu stärken und zu ermutigen. Jesus stellt seine Jünger stets in eine Gruppe mit anderen Jüngern hinein. Seine Nachfolger müssen keine Einzelkämpfer sein. Gut, dass wir einander haben – auch heute. Thomas Lobitz

© Advent-Verlag Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung 

Bibellese: Morgens: Jesaja 41–42 Abends: 1. Thessalonicher 1

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