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25-08-17 Nimm dir Zeit!

Autor: kola 17.08.2025

Freikirche der Siebenten Tags Adventisten in Landshut - Frau unter Regenschirm

Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde. Prediger 3,1

Es ist Morgen. Kaffee oder Tee stehen auf dem Frühstückstisch, dazu alles, was satt macht und gut schmeckt. Vor der Betriebsamkeit der nächsten Stunden kannst du ein wenig Stille genießen. Der Tag hat dich noch nicht im Griff und ein Bibeltext blitzt auf, der diesen Tag in den Griff nehmen, ihm eine Richtung geben soll. Was hat eigentlich alles seine Zeit?

In 14 Gegensatzpaaren beschrieb Salomo das Leben eines Menschen: gebären und sterben, pflanzen und ausreißen, töten und heilen, klagen und tanzen, umarmen und loslassen usw. Findest du dich darin wieder? Oder anders gefragt: Was erwartest du von diesem Tag? Die Frage ließe sich problemlos auf die Woche oder das Jahr ausweiten, und schon stehen wir in der Gefahr, den frühen Morgen durch zu viele Fragen schwer zu machen. Das soll nicht sein!

Texte entfalten beim Lesen eine bestimmte Wirkung auf uns, und die Aussage Salomos ist sehr beliebt. Sie hat sogar Eingang gefunden in die Kunst- und Musikgeschichte. Wie hörst du dieses Wort?

„Alles zu seiner Zeit“ - mit diesem Verständnis entziehen wir uns vor allzu deutlichen Ansprüchen, die an uns herangetragen werden, gehen auf Distanz, weil wir nicht alles jetzt oder sehr schnell erfüllen können.

Es könnte auch so verstanden werden: „Immer der Reihe nach“, was durchaus eine gewisse Zögerlichkeit beinhaltet und den Übergang zu einem Schicksalsglauben leicht werden lässt. Dieser Sinn fördert aber auch eine Mentalität des „Was kann ich schon machen oder ausrichten?“ - eine Haltung, die ein lebensbejahendes Engagement schnell im Keim ersticken kann.

Wir wenden uns noch einer anderen Variante des Verstehens zu, nämlich: „Was ist gerade jetzt an der Zeit?“ Was soll und kann heute meinen Tag bestimmen, ihm einen Sinn geben, selbst in den kleinen Dingen unseres Lebens: eine Umarmung, wo Kummer ist, ein deutliches Stopp, wo der Anstand zu kippen droht, ein Tanz vor Freude oder die Suche nach einem versöhnlichen Wort? Wer so lebt, lebt bewusst und weigert sich, alles hinzunehmen.

Wir dürfen Gott auch an diesem Tag ganz bewusst bitten, dass wir erkennen, was „dran“ ist, welche Zeit gekommen ist. Wo uns das nicht gelingt, dürfen wir Gott das Unvollkommene zurückgeben in der Gewissheit, dass er uns jeden Tag eine neue Zeit mit ihm schenkt.

Johannes Naether

© Advent-Verlag Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung 

Die hier wiedergegebene Andacht ist aus dem Andachtsbuch des Advent-Verlag Lüneburg entnommen. Die folgenden Links führen zu verschiedenen Versionen des aktuellen Andachtsbuchs: als Buch, als PDF.

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