Betrinkt euch nicht; das führt nur zu einem ausschweifenden Leben. Lasst euch vielmehr von Gottes Geist erfüllen. Epheser 5,18 (Hoffnung für alle)

Unter Christen gibt es immer wieder Diskussionen darüber, inwieweit es denn angebracht sei, Verzicht auf Alkohol einzufordern. Die Gegner argumentieren damit, dass die Bibel den Genuss von Alkohol nicht direkt verbiete. Das stimmt zwar, jedoch ist es relativ leicht, eine Tendenz gegen Alkoholkonsum auszumachen.

Ich frage mich allerdings: Muss denn ein Christ alles, was zu einem sinnvollen Leben gehört, aus der Bibel ableiten? Aus dem Wort Gottes erfahre ich beispielsweise auch nicht, wie viel Prozent meiner Einnahmen ich für die Miete oder den Urlaub ausgeben darf. Da ist einfach meine geistliche Entscheidungskraft gefordert. Nicht umsonst ruft der Apostel Paulus dazu auf, uns von Gottes Geist erfüllen zu lassen.

Welche Gefahren stecken im Alkoholkonsum? Er birgt eine hohe Suchtgefährdung; unter Alkoholeinfluss stehende Menschen verursachen leicht Arbeits- und Verkehrsunfälle; es kommt zu Gesundheitsschäden; die Kriminalitätsrate wächst an; eine große Anzahl von Ehe- und Familienstreitigkeiten entsteht; es gibt finanzielle Probleme, die Gesellschaft wird mit hohen Kosten belastet; sogar die Suizidgefährdung steigt; nicht selten kommt es zu einem Verlust der Menschenwürde; die Unverantwortlichkeit Gott und Menschen gegenüber nimmt zu. Sicher gibt es noch weitere Gründe, auf den „Genuss“ von Alkohol zu verzichten.

Ist das nicht einleuchtend? Wir müssen nicht immer nach biblischen Verboten schielen. Gott hat uns auch unseren Verstand gegeben! „Der Weingeist und der Heilige Geist sind jedenfalls keine Brüder“, sagte mal jemand.

Ich bin bis heute meinen Eltern dankbar, dass sie mich zur Abstinenz erzogen haben. Als ich mit 15 Jahren in die Malerlehre kam, begann allerdings für mich die eigene Bewährungszeit. Ich musste lernen, Nein zu sagen. Und das hat sich nicht nur in Bezug auf den Alkohol ausgezahlt! Man lernt, Kontrolle über sein Leben auszuüben und kann mit seiner konsequenten Haltung auch anderen ein Vorbild sein. Wer mal Ja, mal Nein zum Alkohol sagt, wirkt nicht überzeugend. Deshalb bin ich auch froh darüber, dass ich einer Kirche angehöre, die die strikte Enthaltsamkeit von Alkohol gutheißt.

Josef Butscher

© Advent-Verlag Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung 

Die hier wiedergegebene Andacht ist aus dem Andachtsbuch des Advent-Verlag Lüneburg entnommen. Die folgenden Links führen zu verschiedenen Versionen des aktuellen Andachtsbuchs: als Buch, als PDF.