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25-10-26 Menschenwürde

Autor: kola 26.10.2025

Herbstsonne im Laub am Walchensee

Denn auf der Erde gibt es keine Stadt, in der wir bleiben können. Wir sind unterwegs zu der Stadt, die kommen wird. Hebräer 13,14 (Gute Nachricht Bibel)

Der Engländer John Stott (1921-2011) war einer der einflussreichsten evangelikalen Theologen; seine Publikationen werden viel gelesen. In einem seiner letzten Bücher beschrieb er das Leben als Pilgerreise zwischen zwei Zuständen der Nacktheit. Darüber kann selbst der teuerste Sarg nicht hinwegtäuschen.

Auch Paulus war da ganz nüchtern: „Was haben wir denn in die Welt mitgebracht? Nichts! Was können wir aus der Welt mitnehmen? Nichts!“ (1 Tim 6,7 GNB) Ein neuer Erdenbürger kommt nackt und ohne Besitz auf die Welt. Nach einigen Jahren gilt es, selbstständig und unabhängig von der Fürsorge anderer zu werden. Im Alter werden wir wieder hilfsbedürftig - nicht nur bei Krankheit. Man muss lernen, sich helfen zu lassen. Das ist oft nicht leicht.

Töricht wäre es jedoch, die Würde eines Menschen von seiner Leistungsfähigkeit, seinem Besitz oder seiner Selbstständigkeit abzuleiten. Wenn im Nachruf eines Verstorbenen gesagt wird: „Nur Arbeit war sein Leben“, passt das höchstens auf eine Maschine. Die Würde eines Menschen wird nicht dadurch gemindert, dass er im Alter auf Hilfe angewiesen ist.

Unser Leben ist eine Gabe Gottes. Vom Anfang bis zum Ende leben wir vom Empfangen. Letztlich wird uns alles geschenkt - auch die Zeit. Wer das begriffen hat, betet mit David: „HERR, lehre mich doch, dass es ein Ende mit mir haben muss und mein Leben ein Ziel hat und ich davon muss.“ ( Ps 39,5 )

Als Nachfolger Christi sind wir unterwegs mit einem einzigartigen Ziel. Jesus selbst hat sich als Garant dafür gegeben; er versprach: „Ich gehe hin, euch die Stätte zu bereiten.“ (Joh 14,2) Das „himmlische Jerusalem“ ist die Stadt, das Ziel, zu dem wir unterwegs sind (Hebr 12,22). Sie hat „einen festen Grund“ - ist also keine billige Vertröstung -, denn „deren Baumeister und Schöpfer“ ist Gott (Hebr 11,10). In einem Lied über Christi Wiederkunft heißt es: „Wir sind ja auf dem Heimweg zum Vater, der uns liebt.“ Auf dieser Welt sind wir „Pilger“ (1 Petr 2,11).

Das entbindet uns jedoch nicht von den Aufgaben in dieser Welt, auch wenn wir uns der Vergänglichkeit des irdischen Lebens bewusst sind. Und als Pilger sind wir auch Zeugen für unseren Herrn Jesus Christus.

Manfred Böttcher

© Advent-Verlag Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung 

Die hier wiedergegebene Andacht ist aus dem Andachtsbuch des Advent-Verlag Lüneburg entnommen. Die folgenden Links führen zu verschiedenen Versionen des aktuellen Andachtsbuchs: als Buch, als PDF.

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